Mit dem Nachtwächter unterwegs in Dinkelsbühl

Die Dinkelsbühler Altstadt mit ihrem malerischen und mittelalterlichen Stadtbild versprüht ihren ganz eigenen Charme. Sobald es dunkel ist, zieht der Nachtwächter mit seiner Laterne durch ihre beschaulichen Straßen und holprigen Gassen und lässt sein Hornsignal dreimal erklingen.

Bereits zu früheren Zeiten war der Nachtwächter ein städtischer Bediensteter, der nach genauen Anweisungen seinen Rundgang zu machen hatte, wie es im Archiv der Stadt Dinkelsbühl nachzulesen ist. Zu seinen Aufgaben gehörte es, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. So warnte er die schlafenden Bürgerinnen und Bürger beispielsweise vor Feuern und Dieben und überwachte das ordnungsgemäße Verschließen der Haustüren und Stadttore.

Bis zum 1. Juli 1889 gab es in Dinkelsbühl außer der Polizeimannschaft noch vier dieser Wächter, die ihren Dienst antraten. An Sonn- und Feiertagen wurden diese noch durch acht Stillwächter unterstützt. Es galt schließlich, in der Freien Reichsstadt einen großen Wohlstand zu schützen. Auch gehörte es häufig zu seinen Aufgaben, die Stunden anzusagen. „Hört, Ihr Leute, und laßt Euch sagen …“, schallt es dann auch heute noch durch die Dunkelheit, wenn der Wächter seine Verse erklingen lässt. 

Eine Stadtführung mit besonderem Charme

Der Nachtwächter hat so manche Anektdote und interessante Fakten über Dinkelsbühl im Gepäck. Fotos: Dinkelsbühl/Ingrid Wenzel, David Haas

Wie heute, so waren es auch früher über 20 Plätze und Häuser, vor denen der nächtliche Wächter seinen „Abdankvers“ singen und Polizeistunde gebieten sollte. Es ist eine kleine Reise voller Anekdoten, Sprichwörter und interessanter Fakten über die mittelalterliche Stadt. 

Info: Nachtwächterrundgang

  • April bis Anfang November und in der Weihnachtszeit: allabendlich ab 21 Uhr 
  • November bis März: jeden Freitag und Samstag ab 21 Uhr 
  • Treffpunkt: Münster St. Georg, Marktplatz 
  • Dauer: ca. 60 Minuten 
  • Kostenfrei
  • Vorherige Anmeldung nicht erforderlich