In Dinkelsbühl gibt es gleich drei Brauereien, die ihr „flüssiges Gold“ anbieten: Die Brauerei Hauf, das Stefansbräu und das Weibsbrauhaus. Drei von weniger als einem Dutzend Brauereien des Landkreises Ansbach haben ihre Heimat in Dinkelsbühl. „Es ist eine schöne Sache, dass wir in Dinkelsbühl diese drei Brauereien haben“, ist Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer stolz auf die drei Handwerksbetriebe und die Biervielfalt von 16 Sorten Bier für eine Einwohnerstadt von gut 12.000 Einwohnern. Traditionell steht in Deutschland der 23. April in jedem Jahr ganz im Zeichen des Bieres: Am 23. April 1516 wurde das deutsche Reinheitsgebot proklamiert. Seitdem gilt per Gesetz, dass in das Bier nur Wasser, Hopfen und Malz gehört. Und dieses älteste Lebensmittelgesetz der Welt schätzen auch die drei Dinkelsbühler Diplom-Braumeister.
„Leidenschaft und Herzblut“ seit 1901
Florian Hauf führt die Brauerei seit 2017 in der 5. Generation. „Unsere Familie führt den Betrieb seit 1901 mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut“, erklärt Hauf. In der Brauerei Hauf werden ausschließlich Rohstoffe aus der Region nach traditionellen Rezepten im modernsten Brauverfahren verarbeitet. „Die langjährige Erfahrung unserer Brauerfamilie, ein engagiertes und qualifiziertes Mitarbeiterteam und eine moderne Brautechnik bieten die besten Voraussetzungen für „a gscheits Bier““, beschreibt Florian Hauf sein Produkt. Hauf-Bier ist die größte und älteste Brauerei unter den Dreien mit einer Vielfalt von neun Sorten Bier. Sie hat ihren Vertriebsschwerpunkt in der Belieferung von Hotels, Gaststätten und Getränkemärkten. Und dank Hauf Bier kann am „Heimatfest Die Kinderzeche“ auch „Heimat-Bier“ ausgeschenkt werden. Auf über 2.000 m² entsteht derzeit in Dinkelsbühl die größte und modernste Brauerei Bayerns in der Heininger Straße: die Brauerei Hauf. Neben einem Empfangsbereich von dem aus die Brauanlage mit Sudhaus zu sehen sein wird, beherbergt das Gebäude Gärkeller, Lager, Drucktankraum, Werkstatt, Abfüllung, Büros und Versorgungsräume. „Die neue Technik wie eine hochautomatische Reinigungsanlage Wasser- und Stromspeicher und Photovoltaik garantieren energiesparende und effiziente Arbeitsabläufe“, so Herr Hauf. Nach einem Probebetrieb zum Ende des Jahres wird die Brauerei ab 2022 voll laufen.
Info: www.hauf-bier.de
Hier braut das „Weib“
„Unsere Biere folgen dem Qualitätsanspruch familiärer und fränkischer Brautradition, frei von Zusatzstoffen oder Stabilisatoren, gemäß dem deutschen Reinheitsgebot“, erklärt Brauerin Melanie Gehring. Neben dem klaren Dinkelsbühler Wasser wird nur Spalter Hopfen und Malz von der Firma L. Wurm in Pappenheim sowie Spezialmalze aus der fränkischen Traditionsrösterei Weyermann in Bamberg verwendet. Die Weib’s Biere werden nicht filtriert und ausschließlich im Haus ausgeschenkt. „Gewissenhaftes Arbeiten gewährleistet beste Biere bei gleichbleibend hoher Qualität“, so Gehring.
Schritt für Schritt zum Dinkelsbühler Weib’s Bier
Die Biere vom Weibs Brauhaus werden in der hauseigenen Brauerei gesotten. Das Haus gewährt Einblicke in die Stationen der Bier-Herstellung: Im ersten Obergeschoss befindet sich die Schrotmühle, im Erdgeschoss der Gärkeller sowie das Sudhaus und – besonders wichtig – die Ausschanktheke.
Schritt 1: Schrotmühle
Der Brauprozess beginnt nach dem genauen Wiegen mit dem Mahlen des Malzes in der Schrotmühle.
Schritt 2: Maisch- und Würzepfanne
In der Maischpfanne wird das gemahlene Malz mit Wasser vermischt und später auch gesotten.
Schritt 3: Läuterbottich
Nach den wichtigen Rast- und Aufheizphasen wird hier der Treber von der Würze getrennt.
Schritt 4: Gärkeller
Im Gärkeller wird dem Bier die letzte Zutat zugeführt: die Hefe. Nun beginnt der Gärprozess.
Schritt 5: Lagertanks
So wichtig wie für guten Wein ist auch beim Bier die Lagerung. So erlangt das Bier die volle Reife.
Schritt 6: Ausschank
So wichtig die anderen Schritte bis hierher waren – der schönste Moment ist immer der Ausschank.
Info: www.weibsbrauhaus.de
Stefansbräu
Das Stefansbräu hat Stefan Klein 2007 gegründet und bezeichnet seine Brauerei auf der Wilhelmshöhe vor den Stadttoren Dinkelsbühls als sehr flexibel. „Plopp, kling, zisch, ahh“ machen laut eigenem Werbeslogan seine Flaschen mit Bügelverschluss aus der Holztragekiste. Das Unternehmen entwickelt sich bei ungebremst wachsender Beliebtheit stetig weiter. Den steigenden Absätzen geschuldet, investiert der Brauer über die Jahre konsequent in den Ausbau und das Equipment seiner Brauerei. So entstand 2015 eine erste und 2019 eine weitere Lagerhalle sowie Erweiterungen der Gär- und Lagerkapazitäten. Entsprechend hat sich auch die Vielfalt seiner Biere weiterentwickelt. Mittlerweile werden neben den ursprünglichen Sorten Heller Zwickl und Helles Weizen weitere Sorten wie Märzen und saisonal Festbier und Dunkler Bock angeboten. Unsere Natur, das Klima und unsere Heimat sind wesentliche Bestandteile im unternehmerischen Handeln, deshalb werden alle Rohstoffe regional bezogen und der komplette Strombedarf über Photovoltaikanlagen gedeckt. Alle Biere gibt es in der urtypischen Bügelverschlussflasche im Holzkasten oder als Fassware in Märkten und Gastronomie in Dinkelsbühl und dem erweiterten Umland und zur Kinderzeche im Stefansbräu-Biergarten auf dem Schießwasen.
Info: www.dinkelbrauer.de
Laura Krehn