Hexenprozesse: Historische Kriminalfälle in Crailsheim

Der Diebsturm diente seit dem 12. Jahrhundert der Verteidigung der Stadt Crailsheim. Abwehr feindlicher Angriffe war aber nicht seine einzige Funktion. Der untere Teil diente auch als Kerker – vor allem zur Zeit der Hexenprozesse. Dazu wurden die Angeklagten mit Leitern über den ursprünglich einzigen Zugang in sechs Meter Höhe in das Gebäude gebracht und anschließend mithilfe eines Seils von oben durch das „Angstloch“ in den Kerkerraum herabgelassen. Hinter zwei Meter dicken Mauern saßen die Gefangenen der Hexenprozesse völlig im Dunkeln und in Schmutz und Unrat. Es war kalt, es gab viel Ungeziefer und nur wenig zu essen.

Crailsheimer Hexenprozesse im 16. Jahrhundert

Zwischen 1594 und 1596 werden vierzehn Frauen aus Crailsheim der Hexerei angeklagt. Vier Frauen, Margaretha Dasing, Eva Bröllochs, Brigitta Winter und Anna Dasing, wurden wegen Hexerei zum Tode verurteilt und am 3. Dezember 1594 auf die Art und Weise hingerichtet, die für Hexerei vorgesehen war.

Fotos: Stadt Crailsheim