Malerische Landschaften und viele Schätze am Wegesrand: Mit rund 60 km führt unsere erlebnisreiche Fahrradtour vom Rande Hohenlohes über das Vorland der Schwäbischen Alb bis nach Mittelfranken. Auf dem Weg von Crailsheim über Ellwangen bis nach Dinkelsbühl entdecken Radfahrerinnen und Radfahrer dabei viel Sehenswertes.
Etappe 1: Von Crailsheim in Richtung Ostalbkreis
Die Fahrradtour durchs Magische Dreieck startet in Crailsheim. Zwar ist hier kein spätromantischer oder mittelalterlicher Stadtkern mehr erhalten, allerdings finden sich in der Innenstadt zahlreiche Stationen, die einen Hauch von Geschichte verströmen. Der Rundgang „Türme an der Jagst“ ermöglicht mit seinen zahlreichen Stationen kleinen und großen Entdeckern, Stadtgeschichte hautnah zu erleben.
Im Zeughausturm und Diebsturm erzählen audiovisuelle Installationen von der sagenhaften Horaffengeschichte und von düsteren Hexenprozessen. Bunt gefiederte Pfauen, farbenfrohe Papageien und liebenswürdige Schafe sind hingegen am beliebtesten Ort der Crailsheimer zu Hause: der Villa auf dem Kreckelberg, einem kleinen Landhaus mit Türmchen im italienischen Stil samt Vogelpark. Dort, hoch oben über den Dächern der Stadt, erblickt der passionierte Radler, die vor ihm liegende Strecke Richtung Ostalbkreis.
Die Radtour auf einen Blick:
Streckenlänge: ca. 60 km
Schwierigkeit: mittel
Start: Crailsheim
Etappen: Stimpfach, Jagstzell, Ellwangen, Ellenberg, Wört, Hasselbach
Ziel: Dinkelsbühl
Fotos: Stadt Crailsheim
Etappe 2: Idylle pur entlang der Jagst nach Ellwangen
Der Kocher-Jagst-Radweg ist einer der schönsten Radwege in Deutschland. Besonders attraktiv sind die verschiedenen Querverbindungen, die auf diesen Weg führen. Von Crailsheim aus schlängelt sich der idyllische Pfad ohne nennenswerte Steigungen durch Jagstheim, Stimpfach und Jagstzell bis nach Ellwangen entlang des Flusslaufs über befestigte Radwege und kleine Brücken. Auf diesem Teilstück der Fahrradtour bleibt die Jagst dabei stets im Blickfeld. Zwischen weiten, grünen Wiesen können aufmerksame Naturliebhaber sogar seit einigen Jahren wieder bei Stimpfach und Crailsheim Biber beobachten.
Geheimtipp: Das „Café Rad“ in Stimpfach eignet sich perfekt für eine Pause. Zum Café gehört ein kleines Technikmuseum mit besonderen Schätzen.
Einzigartiger Ausblick
Ein großes Erfolgserlebnis stellt sich beim Anblick der prachtvollen Wallfahrtskirche Schönenberg ein. Die ersten 20 Kilometer der Fahrradtour sind somit bei gemütlicher Fahrt bereits vor der Mittagszeit geschafft und so langsam erscheint auf dem Weg in die Innenstadt das Schloss ob Ellwangen in der Ferne.
Auf dem Ellwanger Marktplatz reihen sich bunte, barocke Häuser an moderne Gebäude und laden zum Spaziergang durch zahlreiche Gassen bis zur Basilika St. Vitus ein. Neben der beeindruckenden Krypta lohnt es sich vor allem die ökumenische Verbindungstür zwischen katholischer und evangelischer Stadtkirche zu durchschreiten, die 1999 nach über 200 Jahren erstmals wieder geöffnet wurde.
Fotos: Stadt Ellwangen
An der Basilika zeigt bereits der nächste Wegweiser in Richtung Ellenberg. Nun wandeln die Radler auf den Spuren der Römer und Germanen und folgen dem Limesradrundweg zur Anhöhe des Schlosses. Zunächst erspart der Radweg einen Aufstieg zum Hügel, auf dem das Schloss zwischen Streuobstwiesen thront und führt zum Fuße des Schönenberg. Doch dann steht die größte Steigung der Fahrradtour bevor, die den ehrgeizigen Sportler vom gemütlichen Radler trennt. Oben angekommen, werden die erschöpften Radfahrer mit einem einzigartigen Ausblick auf die Stadt Ellwangen belohnt.
Tipp: Für Wanderfreunde bietet sich am Ellwanger Schloss auch ein Besuch des Schlossweihers an.
Etappe 3: Von Ellenberg in Richtung Dinkelsbühl
Die Strecke der Fahrradtour verläuft nur kurz auf dem Limesradrundweg durch das Ellwanger Seenland, doch mit wenigen Kilometern Umweg ist z. B. der Haselbachsee gut zu erreichen, der mit Sandstrand und Liegewiese zum Faulenzen einlädt. Kurz vor Ellenberg wechselt die Route in Richtung Dinkelsbühl auf den „Grünen Pfad“, der durch die dichten Wälder und die seenreiche Landschaft des Virngrunds führt.
Hier, in idyllischer Ruhe, liegt zwischen Ostalb und Franken das Dorf Wört. Im Zentrum des Dorfes lädt der Mühlweiher, an dessen Ufer im Juli ein spektakuläres Ballonglühen stattfindet, zu einer letzten entspannten Rast ein. Das Örtchen lässt müde Radler träumen, wenn die brausenden Wellen gegen das Ufer schlagen und sich die katholische Kirche im blauen Wasser spiegelt. An diesem friedlichen Ort muss der „Grüne Pfad“ verlassen werden.
Die ausgewiesene Strecke verläuft nun entlang von landwirtschaftlich bewirtschafteten Feldern über Langensteinbach bis in das kleine Dörfchen Hasselbach. Aus dem Fenster der katholischen Wallfahrtskirche des Ortes grüßt eine golden verzierte Heiligenstatue, die den Namen des Schutzpatrons der Reisenden, St. Ulrich, trägt und die Radler auf ihrem Weg behüten soll.
Kleine Gässchen und hübsche Fachwerkhäuser
Nach einem starken Gefälle, das noch einmal die Lebensgeister weckt, rollt das Fahrrad fast von allein durch das Nördlinger Tor in die Dinkelsbühler Altstadt. Nach rund vier Stunden und einer Distanz von ca. 60 Kilometern ist die Fahrradtour durchs „Magische Dreieck“ beendet.
Bis in die Abendstunden lädt der historische Stadtkern in Dinkelsbühl zu Erkundungen ein. Sehenswert sind vor allem das mächtige Münster St. Georg und der Weinmarkt, umgeben von einigen Fachwerkhäusern. Natürlich muss auch das beste Pistazieneis der Stadt probiert werden und während so in Dinkelsbühl langsam der Tag zur Neige geht und kleine Laternen an den bunten Häusern die engen, gepflasterten Gassen beleuchten, macht sich nach einer erfolgreichen Tagestour ein Gefühl der Entspannung und Zufriedenheit breit.
Fotos: Dinkelsbühl/David Haas, Andreas Hub, Ingrid Wenzel