Kutteln: Wintergenuss mit Tradition auf dem Kalten Markt in Ellwangen

Seit fünf Generationen gibt es die Metzgerei und die Gaststätte Goldenes Kreuz in Ellwangen und seit 1887 wird das Kuttel-Rezept weitergereicht. „Das kann ich Ihnen nicht geben“, sagt Mirjana Rief, die mit ihrem Mann Josef die Geschäfte geführt hat. Inzwischen hat ihr Sohn Johann übernommen, der auch Metzgermeister ist. Sein Bruder Josef macht Buchhaltung und Gastro.

Doch ein paar Einblicke in diese spezielle Innerei der Kuh geben die Riefs. In Deutschland wird überwiegend nur der Pansen als Kutteln angeboten. Die anderen drei Kuhmagen – Netzmagen, Blättermagen und Labmagen – werden beispielsweise in Italien und Frankreich verarbeitet.

Kuttel-Hochsaison

Riefs Kutteln gibt es nicht nur zum Kalten Markt. Foto: are

Die Autorin dieser Zeilen hat sich eine Dose besorgt – nicht nur fürs Foto – und muss sagen: Nicht schlecht! Und: Was für eine Soße! Gebt den Kutteln eine Chance!

Info:

Der Konsum der Innereien ist seit den 80er Jahren stetig zurückgegangen. Doch sind Kutteln in Italien, Frankreich, Spanien, der Türkei und in Südosteuropa nach wie vor fester Bestandteil der kulinarischen Kultur. In Portugal ist die Dobrada, ein Bohneneintopf mit Kutteln, beliebt. In Ungarn kocht man sie als Gulasch. Es lohnt sich, das eine oder andere Rezept zu googeln und dieser Spezialität auf dem Speiseplan ein Plätzchen einzuräumen. Der MaskedChef zum Beispiel schwärmt von der französischen Variante Tripes à la mode de Caen: „Es ist weder schleimig noch igitt. Fast leichtfüßig frisch, gemüsig und doch gehaltvoll kommt der Geschmack daher.“

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