Stattliche 600 Jahre ist die Ellwanger Schützengilde geworden. Leider im Coronajahr 2021. Deshalb mussten die Feierlichkeiten auf 2022 verschoben werden. Im Mai und Juni gibt es nun ein Böllertreffen und einen Festakt sowie die zweite Charge des Jubiläumsbiers.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Jahr unser Jubiläum nachfeiern können,“ betont Schriftführer Dr. Michael Hofmann. Am 21. Mai von 14 bis 20 Uhr ist das große Böllertreffen auf dem Schießwasen. Der Festabend zum 600-jährigen Bestehen findet am 25. Juni auf dem Ellwanger Schloss statt.
Doch auch schon im Jubiläumsjahr 2021 haben die Mitglieder der Schützengilde schon einiges auf die Beine gestellt. Eine Festschrift ist erschienen und es gab eine Ausstellung der historischen Schützenscheiben, die auf Banner gedruckt und in Ellwanger Geschäften ausgestellt wurden. „Unsere Geschichte ist eng mit der der Stadt verknüpft“, schildert Oberschützenmeister Josef Wagner. Das hat diese Ausstellung deutlich gemacht.
Die Schützengilde ist der älteste Verein der Stadt Ellwangen und einer der ältesten im Land. 1421 wurde er gegründet. Neben dem stolzen Blick in die Vergangenheit, ist da auch der optimistische Blick in die Zukunft. Dank der Wiederaktivierung der Bogenabteilung gab es einen stattlichen Zulauf an neuen Mitgliedern. Und so trainieren Jung und Alt, Frauen und Männer, Luftpistolen- und Luftgewehr- sowie Bogenschützen miteinander. „Unser Verein ist traditionsreich und lebendig“, betont Josef Wagner und hat das auch in sein Grußwort zur Festschrift geschrieben. „Das merkt man bei den Aktivitäten, die zusätzlich zum Schießbetrieb anstehen.“ Die Schützengilde eröffnet den Kalten Markt und die Heimattage mit dem Böllerschießen. Im Juli gibt es das traditionelle Elchschießen mit der Armbrust für die Klassen 5 und 6 der Ellwanger Schulen. Beliebt sind auch das Gartenfest und das Herbstschießen mit der Königsproklamation. Regelmäßig wird ein Freundschaftsschießen mit der Bürgergarde veranstaltet und auch mit der HSG Dinkelsbühl trifft man sich alle zwei Jahre aus diesem Anlass.
„Der besondere Reiz unserer Schützengilde liegt in der Kombination aus langer Tradition, aktivem Schießsport und lebendigem Vereinsbetrieb. Tradition, Geselligkeit und Schießsport sind gleich wichtig,“ fasst der Oberschützenmeister treffend zusammen.
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Info
Ein „guter Ochse, ein silberner Becher, ein goldener Ring“ und wertvolle Gewänder waren die Preise für die besten Schützen, als am 7. September 1439 die „Schießgesellen“ von Nördlingen zum Armbrustschießen nach Ellwangen eingeladen wurden. Der Einladungsbrief, er ist im Stadtarchiv Nördlingen erhalten, ist die erste urkundliche Erwähnung der Ellwanger Schützengilde. Das Gründungsjahr 1421 wurde aufgrund dieses Schreibens angenommen.