„Dinkelsbühl lässt den ‚Feind“ in die Stadt“, scherzt Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer. Die Stadtverwaltung hat im Februar die Zusage der Schwedischen Botschafterin Veronika Wand-Danielsson für die Kinderzeche 2025 erhalten.
Alle Rollen sind besetzt und die Vorbereitungen laufen schon jetzt auf Hochtouren. Seit Jahren, genauer gesagt seit dem sogenannten „Schwedenjahr“ 1982, bemüht sich die Stadt Dinkelsbühl um einen Besuch aus Schweden zum Heimatfest. Königin Silvia stammt ursprünglich aus Heidel-berg und war Hostess bei den Olympischen Spielen in München 1972. Dort lernte sie König Karl XVI. Gustaf kennen. 1982 hatten die beiden bereits zwei Kinder (Victoria und Carl Philip. Das dritte Kind Madeleine wurde im Juni 1982 geboren). Die Aufgaben als Mutter hielten die Königin von einer Reise nach Dinkelsbühl ab. Später wurde Silvia Großmutter und konnte wieder nicht nach Dinkelsbühl kommen. Jetzt erhielt die Stadt zwar keine Zusage der Monarchin, jedoch von der Schwedischen Botschafterin Veronika Wand-Danielsson.
Die Kinderzeche findet 2025 vom 18. bis 27. Juli statt. Bei dem großen Historischen Kinder- und Heimatfest mit über 1.000 Mitwirkenden feiert Dinkelsbühl die Errettung der Stadt im 30-jährigen Krieg vor den schwedischen Belagerern. Der Sage nach erweichte das Flehen der Türmerstochter Lore mit ihrer Kinderschar das Herz des Schwedischen Obristen und er verschonte die Stadt.
2025 bietet sich nun die Gelegenheit, das Fest gemeinsam zu feiern – Dinkelsbühler und Schweden. Die Kinderzeche ist nicht nur ein Fest, das die Geschichte Dinkelsbühls feiert, sondern auch eine Gelegenheit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen. Die Anwesenheit der Botschafterin wird wunderbares Zeichen der Freundschaft zwischen Schweden und Deutschland sein.
Eine ganz besondere Konstellation, die erst nach der Zusage von Veronika Wand-Danielsson bekannt wurde: Die Botschafterin ist die Enkeltochter von Sven Helander. 1945 war er maßgeblich an der kampflosen Übergabe von Dinkelsbühl beteiligt. Er war schwedischer Generalkonsul dem sogar eine Straße in der Stadt gewidmet wurde. Der Besuch aus Schweden könnte also nicht passender sein.
„Wir freuen uns sehr, dass die Botschafterin zu uns kommt! Unsere eigenen „Schweden“ sind zwar auch richtig klasse, aber endlich haben wir eine waschechte Schwedin zur Kinderzeche in der Stadt – ich hoffe, sie wird nicht ebenfalls die Übergabe der Stadt fordern!“ witzelt der Oberbürgermeister. „Vielleicht haben wir nach dem Besuch der Botschafterin auch endlich eine Antwort auf die oft gestellte Frage: Was ist denn nun besser – Die Dinkelsbühler Schneckennudel oder die schwedische Kannelbullar (Zimtschnecke)?“