Europäische Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) eröffnet

Die EATA – ein zukunftsweisendes Bauprojekt.
Fotos: Gerhard Königer

Die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) hat die Integration und sprachliche Qualifizierung von Erwachsenen aus dem europäischen Ausland mit einer beruflichen Erstqualifizierung als Ziel. Am Montag, 20. Januar, 11 Uhr, wird die Einrichtung offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Bildungscampus mit Visionen für die Zukunft

Mit Investitionen von 24,3 Millionen Euro ist hier eine Einrichtung entstanden, die mit ihrem Angebot einen wichtigen Beitrag zur Integration und Qualifizierung von jungen Erwachsenen aus dem europäischen Ausland leisten wird.

Zukunftsweisende Transformation

Der Bau der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) auf dem Gelände der ehemaligen Reinhardt-Kaserne ist mehr als nur die Errichtung eines Gebäudes. Es ist eine Geschichte von Herausforderungen, Visionen und einer zukunftsweisenden Transformation. Die Eröffnung markiert einen Meilenstein in der Entwicklung Ellwangens zu einem modernen Bildungs- und Wohnstandort.

Vom Beschluss zur Realisierung

Das Vorhaben begann im Juli 2014, als der Gemeinderat die Teilnahme am EU-Wettbewerb RegioWIN beschloss. Ziel war die Etablierung einer Bildungseinrichtung, die junge Menschen aus Europa sprachlich und fachlich auf den regionalen Arbeitsmarkt vorbereitet. Die Prämierung des Projekts als Leuchtturm im Januar 2015 brachte die Vision einen großen Schritt näher.

Nach der Gründung der gemeinnützigen GmbH im Jahr 2016 und dem Erwerb des denkmalgeschützten „Z-Baus“ starteten die Planungen. Doch der Weg war steinig: Nach dem ersten symbolischen Hammerschlag im August 2018 stoppte ein Asbestfund 2019 die Bauarbeiten. Auch die Pandemie, Tragwerksprobleme und Kostensteigerungen stellten das Projekt auf die Probe. Der Gemeinderat bewies Durchhaltevermögen und entschied sich 2021 für eine Fortsetzung – trotz der gestiegenen Kosten von über 26 Millionen Euro.

Der historische Teil der Reinhardt-Kaserne mit dem markanten Z-Bau, der als EATA das Kernstück des Bildungscampus wurde.

Ein Leuchtturmprojekt für Europa

Heute erstrahlt die EATA als Herzstück des Bildungscampus. Mit 198 Betten auf Hotelstandard und zwölf Hörsälen bietet sie beste Bedingungen für junge Erwachsene, die hier Sprachkurse und berufliche Qualifikationen erhalten. Sie richtet sich vor allem an Menschen aus Süd- und Südosteuropa, die sich auf eine duale Ausbildung in der Region vorbereiten. Die Akademie ist damit weit mehr als ein Ort der Bildung. Sie steht für Integration, Wissenstransfer und die Förderung internationaler Beziehungen.

Ein bedeutendes Kapitel der Stadtentwicklung

Der Bildungscampus auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände ist Teil einer umfassenden Stadtsanierung. Neben der EATA entsteht hier das moderne Wohngebiet „Ellwangen Süd“ für bis zu 1.800 Menschen. Die Konversion schafft nicht nur Wohnraum, sondern trägt zur Attraktivität der Stadt als Bildungs- und Wirtschaftsstandort bei. Die Geschichte der EATA verdeutlicht, wie visionäre Entscheidungen, auch in schwierigen Zeiten, nachhaltige Impulse setzen können.

Mit der Übergabe des gesamten Gebäudes an die Betreiber im Januar 2024 begann ein neues Kapitel. Die EATA spielt eine zentrale Rolle im Bildungscampus und trägt dazu bei, Ellwangen als europäischen Knotenpunkt für Ausbildung und Transfer zu etablieren.

Geschäftsführerin Dorothea Ewers in einem der bewohnten Appartements.

Die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie für junge Erwachsene

Für die EATA wurde das Z-Gebäude der ehemaligen Kaserne in Ellwangen umgebaut. Die EATA ist eine Initiative, die sich mit der bedarfsgerechten Bereitstellung von qualifizierten Fachkräften und jungen Erwachsenen aus dem europäischen beziehungsweise internationalen Ausland befasst, indem neben der Vermittlung von Sprachkenntnissen besonderer Wert auf Integrationsmaßnahmen sowie die frühe Einbindung von Unternehmen gelegt wird. 
Das Angebot der Ausbildungsakademie richtet sich an junge Erwachsene über 18 Jahre aus dem europäischen/internationalen Ausland sowie an Flüchtlinge/Asylbewerber mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit.

Ziel der Transferakademie ist die Integration und sprachliche Qualifizierung von Erwachsenen aus dem europäischen Ausland mit einer beruflichen Erstqualifizierung und nach Möglichkeit mit Berufserfahrung in den Bereichen MINT, Gesundheits- und Altenpflege, Grundversorgungsdienstleistungen oder Handwerk als Fachkräfte für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen im Ostalbkreis.

Träger der EATA ist eine gGmbH mit den Gesellschaftern Ostalbkreis und Stadt Ellwangen (zusammen 51 Prozent Beteiligung) sowie dem Kolping-Bildungswerk mit 49 Prozent Beteiligung. Hauptzweck der Gesellschaft ist neben der Wirtschaftsförderung regionaler Unternehmen durch Erhöhung des Fachkräfteangebots die Reduzierung der Deckungslücke bei Fachkräften und Ausbildungsberufen in der Region Ostwürttemberg.

Wohnen in der EATA

Junge Erwachsene, die ein Bildungsangebot der Europäische Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) nutzen, haben die Möglichkeit dort zu wohnen. Das Wohnangebot der EATA sieht vor:


• Einzel-Apartments. 

• Gemeinschaftsküche und Sozialräume für Gruppen-Aktivitäten.

• Freizeiträume wie zum Beispiel Fitnessräume.

• eine Betreuungsperson für jede Wohngruppe (25 Personen pro Wohngruppe) als fester Ansprechpartner.

Aufbauend auf einem Lebensumfeld bezogenen Ansatz der EATA ist das Ziel, den jungen Erwachsenen bei der Organisation ihrer Tagesstruktur zu helfen und sie zur Selbstständigkeit zu führen. Dazu gehören unter anderem eigenständig die Reinigung der Zimmer und eine Selbst-Verpflegung und -Versorgung.